Ein Jahr nach dem tötlichen Unfall von Janina Depping und Ina Schaarschmidt wurde die Wedemark-Rallye als Janina-Depping-Gedächtnisrallye von ihrem Vater Bernd Depping und ihrem Mann Marcus Hesse an der Spitze des Organisationsteams durchgeführt. Diese Rallye war Janinas "Baby" und umso mehr ziehen wir mit Respekt einen großen Hut vor allen, die diese Rallye in Gedenken an die beiden wundervollen Mädels so toll auf die Beine gestellt haben. Vielen Dank an euch alle das wir an dieser tollen Rallye teilnehmen konnten und mit euch einen so schönen aber auch äußerst emotionalen Rallyetag verbringen durften

Es war, wie auch schon zu Lebzeiten von Janina, eine der besten Veranstaltung des ganzen Rallyekalenders. Letztes Jahr wurde die Rallye,  auf Grund des schlimmen Unfalls, der 2 Wochen zu vor passierte, abgesagt. Die einzigartigen Strecken verlangen sowohl von Fahrer, Beifahrer und natürlich auch dem Auto alles und vollste Konzentration. Schon beim Aufschrieb in der Früh muss man sich auf die Streckenführung konzentrieren, denn die Sandkulen von Bernd Depping werden mehrfach und teilweise auch bei der Nachmittagsveranstaltung entgegengesetzt befahren. Durch die einzigartigen und auch etwas schwierigen Passagen wie z.B. die Wasserdurchfahrt oder der Steilhang bekommen diese Rallyes, ganz nach dem Konzept an dem Janina noch beteiligt war, ihren ganz eigenen Charakter.


10. Wedemark-Rallye

Die 10. Wedemark-Rallye verlief für uns recht "durchwachsen". Auf der 8,8 km langen WP1 "Mellendorf-Brelingen" ging es gleich nach der 2. Kurve durch die Wasserdurchfahrt und anschließend frontal in einen Sandhaufen. Der Sand/Matsch war durch das Wasser so schmierig sodass alles Bremsen nichts half. Immerhin haben wir für alle nachfolgenden Fahrzeuge einen Großteil Sand weggeräumt :) anschließend war Mareen etwas unsicher im Aufschrieb und somit wurde der "300 Überkuppe danach sofort LINKS 2 Abzweig" überflogen und nur der Rückwartsgang brachte den Vectra wieder auf die richtige Strecke. 

 

Wärend Klaus die Stoßstange des Vectras wieder richtete verglich Mareen äußerst gefrustet mit den Klassenkonkurrenten die WP Zeit und war positiv überrascht. Auf den größen Konkurrenten in der Klasse Björn Becker mit Dirk Mürkens im Audi 90 Quattro war trotz aller Schwierigkeiten, Probleme und Ausrutscher noch ein Vorsprung von 0,4 Sekunden zu verzeichnen und somit ging der Launepegel wieder etwas nach oben. Vor dem Start der WP2 bemerkte Mareen dass das Ventil des vorderen linken Reifens beschädigt wurde und der Reifen die Luft nicht mehr halten konnte. Schnell wurde routiniert der Reifen gewechselt. WP2 "Mellendorfer Garten", ein 7,5 km langer Rundkurs mit einem Teeranteil von 60% verlief gut für Klaus und Mareen. Die Beiden waren so fix unterwegs, dass sie auf einen Lada aufliefen und dieser viel Staub aufwirbelte, wodurch die Sicht kurzzeitig sehr eingeschränkt war. Der Aufschrieb passte perfekt und somit konnte nach dem Blindflug und einer langen Geraden der Lada direkt nach einer Rechtskurve überholt werden. Der Vorsprung auf Becker/Mürkens wuchs um weitere 9,6 Sekunden und somit ging es entspannt ins Regrouping.

 

Wieder voll motiviert ging das Team in die zweite Schleife der 10. Wedemark-Rallye. Bei der WP3 "Mellendorfe-Brelingen" klappte alles und der Vorsprung wuchs wieder um weitere 1,4 Sekunden. Vor WP4 "Mellendorfer Garten" beschloss das Team durch den Vorsprung von 11,4 Sekunden etwas Gas rauszunehmen, denn es wartete ja noch eine Rallye am Nachmittag auf die Beiden. Der Rundkurs verlief super sodass trotz herausfallens des Sprechanlagen-Kabels von Klaus keine Probleme entstanden. Mareen sprach eben "etwas" lauter ;)

Mit dem sicheren Klassensieg fuhren sie nun ins Parc fermè der 1. Rallye.

Nach einer halben Stunde Pause und eines kleinen Services incl. Reifenwechsel ging es an den Start der 11. Wedemark-Rallye.


11. Wedemark-Rallye 

Bei der 11. Wedemark-Rallye WP1 war "Mellendorf-Hellendorf" eine 9,8 km lange Sprintprüfung, bei der Teile der 1. Rallye nun entgegengesetzt und leicht verändert befahren wurden. Ein Steilhang mit Achterbahnfeeling lies den Adrenalinspiegel höher steigen.

 

Die Prüfung verlief, bis auf den Regen der die Straßen sehr schmierig machte, soweit reibungslos doch im Ziel kam der Schock. Unser Konkurrent fuhr 20 Sekunden schneller wie wir. Die anderen Teilnehmer die sonst im Vergleich zu uns auch die Zeiten fahren waren aber wieder im Rahmen unserer Zeit. Er hatte die Reifen gewechselt und sagte das es mit diesen 20 Jahre alten abgefahrenen Reifen spielend einfach wäre...........

Nun hieß es angreifen und die Zeit irgendwie versuchen einzuholen. Bei WP2 "Wennebostel" lief alles gut, doch konnten Klaus und Mareen nur 0, 4 Sekunden gut machen.

Nach der Zwangspause ging es bei WP3, die identisch mit WP1 war, zur Sache. Klaus lies den Vectra und beide Seitenspiegel fliegen. Der Aufschrieb, die Kurven und Abzweige passten und eine Verbesserung von 19,4 Sekunden konnte so verzeichnet werden. Doch beim Vergleichen der Zeiten kam der nächste Schlag! Björn und Dirk verbesserten sich ebenfalls und auf ihr Konto gingen weitere 8,7 Sekunden. WP4 Rundkurs "Wennebostel" ging mit 1,2 Sekunden Vorsprung an uns.

Leicht verwundert über die Zeiten ging es nun ins Ziel. Wir als 2. von 5 in der Klasse wurden dann auch noch zur Nachkontrolle zittiert. Da beim Vectra alles in bester Ordnung ist dauerte diese nicht lange und endlich konnte man das von unserem Team Marcel und Alessia gebrachte gut gekühlte Bier genießen.


Die Siegerehrung

Die Siegerehrung war durch die Ansprachen von Bernd Depping und BMW 318is - Cup Chef Norbert Schneider mehr als emotional. Die beiden Rallyes wurden im Gedenken an Janina und Ina durchgeführt und wir können nur über die Kraft und Stärke von Bernd und Marcus Hesse staunen. So eine tolle Veranstaltung auf die Beine zu stellen ist aller Ehren wert und natürlich auch ohne die ganzen Helfer nicht möglich, somit zeigte die standing ovation die Dankbarkeit der Fahrer und das die Motorsport- und Rallyefamilie wieder mehr zusammengewachsen ist. Mit einem in Erinnerungen schweifenden, weinenden Auge aber auch einem lachenden feierten wir so die Erfolge von uns, Björn und Dirk und stießen auf den gelungenen Tag an.

Zur Erinnerung bekam jeder einzelne Teilnehmer einen besonderen Gedächtniskrug mit einem wundervollen Aufdruck der beiden Mädels.

Danke Marcus und Bernd für eure Stärke und diesen Tag, wir sind der festen Überzeugung das sich das die Mädels genau so gewünscht hätten. Wir kommen sehr gerne nächstes Jahr wieder.  

 

 

Vielen Dank auch an Marci und Alessia für eure Hilfe und Unterstützung. 

 

 

 

 

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